Mein Wiedereinstieg...

Nach unserer Rückkehr in das gelobte Land, stand zunächst die Anpassung an die neuen Gegebenheiten an. Ich habe jeden Tag ca. 30Km bis zur Arbeit und holte mir zunächst ein S-Bahnticket, ganz konventionell, umwelschonend und gut erzogen.

Dann folgten allerdings die Erfahrungen mit den öffentlichen Verkehrsmittel in Berlin.

- Züge fallen einfach aus, besonders gerne Abends.

- Züge anderer Linien fallen aus und der Ersatzverkehr ist mit unserer Linie. Das hatte zur Folge, dass man morgens um 6 Uhr schon keinen Sitzplatz bekommen hat und eine Stunde stehen musste.

- Man fährt mit der U-Bahn und steht plötzlich mitten in der Standt an ungewohnter stelle an der Endstation und wird auf den Schienenersatzverkehr umgeleitet. Kein Problem... aber wo ist dieser? Irgendwo steht ein Schild: Schienenersatzverkehr ab Str. Sowieso... Weis irgendjemand, wo Straße sowieso ist? Nein, natürlich nicht.... Ein aufgebrachter Mop fängt an, sich in alle Richtungen zu teilen um Straße "Sowieso" zu finden. Fazit: Fast eine Stunde Verspätung zur Arbeit.

 

Auf jeden Fall ist mir nach 3 Monaten der Kragen geplatzt. Ein Motorrad musste her! Sie sollte Preiswert sein, wenig verbrauchen, wenig Versicherung kosten und mich morgens zur Arbeit und Abends nach Hause bringen.  Ich durchsöberte also das Netz und stieß auf eine XJ 600 Diversion, die es mir sofort angetan hatte. Sie war nur 5800 Km gelaufen und sah aus wie neu. Der Vorbesitzer musste wegen Bandscheibenvorfall auf das gute Stück verzichten und bot sie für 2400 Euro an. Also fuhr ich hin und begutachtete das gute Stück. Schön sah sie aus, fast wie aus dem Laden!

XJ 600 Diversion
XJ 600 Diversion

Leider war ich aber nach sehr kurzer Zeit nicht mehr so glücklich. Der Motor mit den 61 PS erinnerte mehr an eine Kreissäge als an ein Motorrad. Überholvorgänge mussten mit 2x runter schalten eingeleitet werden um dann erst mal wieder auf Touren zu kommen. Wenn man etwas flotter unter Wegs war, dann kostete das Gleich D-Zug aufschlag. Mit bis zu 7 Litern Super war man dabei... Das war aber nicht das Hauptproblem... Das Moped war eindeutig für Leute unter 1.80m konzepiert. Ich, mit meinen fast 1.90 wollte einfach nicht so richtig da drauf passen. Als es ja noch nicht so kalt war, war mir das zunächst gar nicht aufgefallen. Aber als mit der Kälte die Klamotten immer mehr und immer dicker wurden, hatte ich massiv Probleme, meine Beine nach einer Ampelanfahrt wieder auf die Fussrasten zu bekommen! Das ganze Motorrad war irgendwie zu klein für mich geraten. Also musste sie leider wieder weg und so kam ich zu meiner TDM 850.